Die Weser als Schifffahrtsweg

Die Staustufe Schlüsselburg wurde 1956 zur Verbesserung der Schiffbarkeit der Weser errichtet. (Foto: Dirk Esplör)
Die Staustufe Schlüsselburg wurde 1956 zur Verbesserung der Schiffbarkeit der Weser errichtet. (Foto: Dirk Esplör)
Die Bundeswasserstraße Weser wird sowohl für den Gütertransport als auch von Freizeitkapitänen genutzt. (Foto: Dirk Esplör)
Die Bundeswasserstraße Weser wird sowohl für den Gütertransport als auch von "Freizeitkapitänen" genutzt. (Foto: Dirk Esplör)

Bereits seit dem Altertum war die Weser eine wichtige Verkehrsader in Norddeutschland. Dies führte auch zur Entstehung größerer Ansiedlungen in unserem Raum wie Minden und Petershagen, jedoch war die Anlage von Siedlungen aufgrund der Hochwassergefahr nur auf den höher gelegenen Flussterrassen und Geesträndern möglich. Dies ist heute noch gut an den perlschnurartig entlang der Weseraue anzutreffenden Ortschaften abzulesen. Ausnahmen bilden lediglich die Orte Hävern und Schlüsselburg, die sich in Insellage auf höher gelegenen Flächen innerhalb der Überflutungsaue befinden.

Bis in das frühe 19. Jahrhundert musste sich die Schifffahrt auf der Weser stark an den natürlichen Gegebenheiten orientieren. So beeinträchtigten häufig Untiefen und Kiesbänke, sommerliche Trockenzeiten, regelmäßige Überflutungen oder winterlicher Eisgang den Schiffsverkehr. Baumaßnahmen am Fluss beschränkten sich zumeist auf die Beseitigung der gröbsten Hindernisse.

Systematische Ausbaumaßnahmen an der Weser, wie Begradigungen und Uferfestlegungen, begannen erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden diese Aktivitäten vereinheitlicht und intensiviert und führten zu dem heute noch anzutreffenden Zustand der Weser.

Zur weiteren Verbesserung der Schiffbarkeit wurde darüber hinaus mit der Stauregulierung oder Kanalisierung der Mittelweser begonnen. Staustufen heben den Wasserstand in der Weser dauerhaft an. An jeder Staustufe wurde die vorhandene Weserschleife mit einem Durchstich (Schleusenkanal) abgeschnitten, durch den der Schiffsverkehr geleitet wird. Zwischen 1906 und 1960 entstanden so insgesamt 7 Staustufen und Schleusenkanäle an der Mittelweser. Auch heute schreitet der Ausbau der Weser zur Anpassung an größere Schiffstypen weiter fort.