Ein Fluss wird gezähmt – von der Urlandschaft zur Kulturlandschaft

Ackermarsch bei Schlüsselburg (Foto: Dirk Esplör)
Ackermarsch bei Schlüsselburg (Foto: Dirk Esplör)
Altarm Bollsee (Foto: Dirk Esplör)
Weseraltarm Bollsee nordöstlich des Vogelschutzgebietes. (Foto: Dirk Esplör)
Tierarten der Feuchtgebiete z.B. Watvogel Kiebitz (Foto: Hans Glaser)
Der Kiebitz hat zunächst von der Urbarmachung der Weseraue profitiert. (Foto: Hans Glader)

Der nährstoffreiche, vom Hochwasser ablagerte Auenlehm machte die Weserniederung zu einem landwirtschaftlich attraktiven Standort. Mit der allmählichen Besiedlung und Entstehung der ersten Ackerbaukulturen (etwa 2000 – 3000 v. Chr.) erfolgte zunächst in den fruchtbaren Lößlehmgebieten des Berg- und Hügellandes die Umwandlung der ursprünglichen Waldlandschaft in eine von Äckern und Weideland geprägte Kulturlandschaft.

Aber auch die tiefer gelegenen, regelmäßig überschwemmten Bereiche wusste man schon früh als besonders fruchtbares Grünland zu schätzen. Nach Abholzung der riesigen Eichenmischwälder prägten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ausgedehnte, artenreiche Feuchtwiesen die Landschaft. Diese wurden strukturiert durch zahlreiche Feldhecken, Weidengebüsche und Kopfweidenbestände. Unterschiedlichste, naturnahe Gewässer wie Altarme, Weiher, Tränketümpel, Gräben und Bäche standen zu diesem Zeitpunkt bei Hochwasser noch mit der Weser in Verbindung.

Zwar waren Arten großräumiger Waldlandschaften, wie der Auerochse, längst ausgestorben, doch konnten sich dafür Tierarten der offenen Wiesenlandschaften und Feuchtgebiete wie bestimmte Watvögel (z.B. Kiebitz, Rotschenkel), Heuschrecken und Schmetterlinge stark ausbreiten. Auch durchziehende und überwinternde Enten, Gänse und Schwäne fanden durch diese ausgedehnten Äsungsflächen ideale Lebensbedingungen vor.

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Aus der ungezähmten Weseraue wurde eine Kulturlandschaft. (Grafik: Jörg Backhaus)

"Aus der ungezähmten Weseraue wurde eine Kulturlandschaft." (Grafik: Jörg Backhaus)

"Verlauf der Weser früher und heute."

Was sagt Rudi Rreiherente dazu?

Was sagt Rudi dazu?

Seit die Weseraue wieder naturnah hergerichtet wird, entdecke ich viel mehr Tier- und Pflanzen- arten. In Wiesen und Weidengebüschen lässt sich‘s herrlich leben. Ich tummle mich aber genauso gerne auf der Weser!

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