Häverner Marsch

Renaturierte Kiesabgrabungen im Naturschutzgebiet Häverner Marsch. (Foto: Dirk Esplör)
Das Naturschutzgebiet Häverner Marsch aus der Vogelperspektive. (Foto: Edwin Dodd)
Renaturierte Kiesabgrabungen im Naturschutzgebiet Häverner Marsch. (Foto: Dirk Esplör)

Naturschutzgebiet "Häverner Marsch"

Das ca. 105 ha große Naturschutzgebiet "Häverner Marsch" kann als ein "Herzstück" des Vogelschutzgebietes Weseraue bezeichnet werden. Inmitten der fruchtbaren Ackermarsch entstanden hier von 1957 bis Ende der 1980iger Jahre im Zuge des Kiesabbaus 6 Gewässer mit einer Gesamtgröße von ca. 70 ha, die heute weitgehend von unter Naturschutzgesichtspunkten bewirtschafteten, artenreichen Wiesen umgeben sind.

Nach Beendigung des Kiesabbaues wurden die Stillgewässer so umgestaltet, dass naturnahe Uferbereiche mit Flachwasserzonen, Steilufern und Halbinseln entstanden. Darüber hinaus befinden sich zahlreiche kleine Inseln in den Gewässern. Teilweise stehen die Gewässer durch Flutrinnen miteinander oder mit der Weser in Verbindung und sind so dem Hochwassereinfluss der Weser stärker ausgesetzt. Die unmittelbare Nachbarschaft dieser verschiedenen Lebensräume macht die Häverner Marsch besonders attraktiv für rastende oder überwinternde Wasservögel.

Beobachtungshütte Häverner Marsch - Vogelbeobachtung ohne zu stören. (Foto: Dirk Esplör)
Beobachtungshütte Häverner Marsch - Vogelbeobachtung ohne zu stören. (Foto: Dirk Esplör)

Naturbeobachtung

Einen guten Einblick in das Naturschutzgebiet "Häverner Marsch" bietet eine Beobachtungshütte im Norden des Gebietes. Die südlich gelegenen Marschbereiche, die vor allem von zahlreichen Zugvögeln und Wintergästen aufgesucht werden, können von einer weiteren Hütte an der Weser bei Döhren und von einem Rastplatz am nördlichen Ortsrand von Windheim gut eingesehen werden.

Beobachtungstipps

Teichrohrsänger (Foto: Wilhelm Gailberg)
Teichrohrsänger (Foto: Wilhelm Gailberg)
Flussseeschwalbe (Foto: Hans Glader)
Flussseeschwalbe (Foto: Hans Glader)

Das Naturschutzgebiet „Häverner Marsch“ stellt ein Refugium für eine Vielzahl von Wasservögeln dar. Von der Beobachtungshütte aus können Sie je nach Jahreszeit die unterschiedlichsten Arten entdecken. Darüber hinaus ist in der Brutzeit überall der Teichrohrsänger zu hören, und manchmal vernimmt das geschulte Ohr sogar den Drosselrohrsänger! Hier eine kleine Auswahl:

  • Zwergtaucher
  • Pfeifente
  • Schwarzhalstaucher
  • Löffelente
  • Schellente
  • Krickente
  • Gänsesäger
  • Flussseeschwalbe
  • Zwergsäger
  • Trauerseeschwalbe
Die Grube Baltus in der Häverner Marsch wird regelmäßig vom Weserhochwasser durchströmt. (Foto: Dirk Esplör)
Ausgedehnte Wiesenlandschaft an der "Grube Baltus". (Foto: Dirk Esplör)

Naturschutzgebiet "Grube Baltus"

Im Zentrum des ca. 64 ha großen Naturschutzgebiets "Grube Baltus" liegt ein ca. 10 ha großes Abgrabungsgewässer. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kiesabbaugewässern weist es nur eine geringe Wassertiefe und sehr flach auslaufende Uferböschungen auf. Regelmäßig wird das Gewässer zudem vom Weserhochwasser durchströmt, was zu einer häufigen Umlagerung von Sand- und Schlammbänken führt.

Das flache, gut durchlichtete Wasser begünstigt das Wachstum von Wasser- und Röhrichtpflanzen, von zahlreichen pflanzlichen und tierischen Kleinstlebewesen und die Lebensbedingungen für viele Fischarten. Hierdurch ist eine besonders gute Nahrungssituation für unterschiedliche Wat- und Wasservogelarten vorhanden. Neben diesen brüten hier auch Rohrsänger, Feldschwirl und Rohrweihe, die man von der gegenüberliegenden Beobachtungshütte an der Weser bei Döhren gut beobachten kann.

Uferbereiche im Norden des Gewässers wurden vollständig der natürlichen Entwicklung überlassen. Hier hat sich inzwischen ein urwüchsiger Silberweiden-Auenwald entwickelt.

Die "Grube Baltus" ist eingebettet in eine ausgedehnte Wiesenlandschaft mit artenreichen Glatthaferwiesen.

Die Grube Baltus in der Häverner Marsch wird regelmäßig vom Weserhochwasser durchströmt. (Foto: Dirk Esplör)
Inseln und Flachwasserbereiche im Naturschutzgebiet Mittelweser. (Foto: Dirk Esplör)
Inseln und Flachwasserbereiche im Naturschutzgebiet Mittelweser. (Foto: Dirk Esplör)
Das Naturschutzgebiet Mittelweser aus der Vogelperspektive. (Foto: Edwin Dodd)

Naturschutzgebiet "Mittelweser"

In der ausgedehnten Weserschleife bei Hävern liegt auch das ca. 91 ha große Naturschutzgebiet "Mittelweser". Prägend ist hier ein ca. 43 ha großes, in Wiesen und Weiden eingebettetes, ehemaliges Kiesabgrabungsgewässer. Dessen Ufer sind größtenteils mit Weidenauenwäldern und -gebüschen umstanden. In einem großen Teil des Gebietes findet eine ganzjährige Beweidung durch robuste Rinderrassen (Heckrinder und Schottische Hochlandrinder) statt. Von besonderer Bedeutung sind die zahlreichen Inseln, die wichtige Refugien für die hier brütenden Vogelarten darstellen. Damit auch die seltene Flussseeschwalbe hier dauerhafte Brutmöglichkeiten findet, wurde zusätzlich ein Inselfloß auf dem Gewässer installiert.

Gute Beobachtungsmöglichkeiten der Vogelwelt im Naturschutzgebiet "Mittelweser" bietet ein Aussichtsturm an der Bushaltestelle am Ortseingang von Hävern.

Beobachtungstipp

Kormoran (Foto: Wolfgang Lorenz)
Kormoran (Foto: Wolfgang Lorenz)
Reiherente (Foto: Kirstin Meyer)
Reiherente (Foto: Kirstin Meyer)

Die Inseln des Naturschutzgebietes „Mittelweser“ sind ein wichtiger Lebensraum für die hier reichlich vorhandene Vogelfauna. So brüten hier neben einer Reihe von Wasservögeln auch die verschiedensten Möwenarten. Darüber hinaus dienen die Auwaldbereiche am Südrand des Gewässers dem Kormoran als Schlafplatz. Je nach Jahreszeit können Sie eine Vielzahl unterschiedlichster Arten entdecken. Hier eine kleine Auswahl:

  • Haubentaucher
  • Graugans
  • Pfeifente
  • Löffelente
  • Reiherente
  • Tafelente
  • Silbermöwe
  • Sturmmöwe
  • Gänsesäger
  • Zwergsäger